Planet

Fortschritte 2024

Die geringeren Verkaufs- und Produktionsmengen im Geschäftsjahr 2024 führten zu einer Reduktion der absoluten Zahlen bei folgenden Leistungsindikatoren:

Energieverbrauch (-28.4 Prozent), Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) Scope 1 und 2 (-32.6 Prozent), Wasserentnahme (-21.3 Prozent) und Abfallaufkommen (-23.8 Prozent). Obwohl sich dadurch der Intensitätsgrad für die relevanten Umweltkennzahlen erhöhte, konnte Rieter 2024 sämtliche Intensitätsziele erreichen.

  • Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch stieg um 5.7 Prozentpunkte auf 28.6 Prozent. Rieter erarbeitet derzeit einen Plan, um den Verbrauch von eingekauftem Strom, Gas und Rohöl bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Quellen umzustellen.
  • 2024 begann Rieter, erste Scope-3 THG-Emissionen zu berechnen und auszuweisen. Die gesamten THG-Emissionen (Scope 1, 2 marktbasiert und 3) betragen 4 246 369.5 tCO2e. Mit 4 100 000 tCO2e bzw. 96.6 Prozent hat Scope 3 Kategorie 11, die Nutzung verkaufter Produkte, den grössten Einfluss auf die THG-Emissionen von Rieter. 2025 will Rieter mit der Entwicklung von Massnahmen zur Reduktion der THG-Emissionen in dieser Kategorie beginnen.
  • Die Recyclingquote sank 2024 um 7.9 Prozentpunkte auf 83.4 Prozent, was auf Einmaleffekte aufgrund des Umzugs in den Campus in Winterthur (Schweiz) zurückzuführen ist.
  • 2025: Rieter plant, neue Umweltziele für 2030 zu entwickeln, die Berechnung der THG-Emissionen von Scope 3 zu verbessern und an der finanziellen Quantifizierung der klimabezogenen Risiken im Zusammenhang mit der TCFD zu arbeiten. Die Netto-Null-Roadmap 2040 wird derzeit erarbeitet.

Umweltbezogene Angaben

Umweltbezogene Themen wie Energieverbrauch und Reduzierung von Emissionen, Wassereinsparung, Abfallwirtschaft und Vermeidung von Umweltverschmutzung sind unerlässlich für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz der natürlichen Ressourcen für künftige Generationen. Die Adressierung dieser Probleme minimiert die ökologischen Auswirkungen, gewährleistet die betriebliche Effizienz und unterstützt Rieter dabei, Vorschriften einzuhalten und gleichzeitig betriebliche Risiken zu verringern.

Der Code of Conduct (Verhaltenskodex) von Rieter verstärkt diese umweltbezogenen Prioritäten durch die Definition von Erwartungen an verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Verhalten und die Anleitung der Mitarbeitenden und Interessenvertreter zu einem integren Handeln, das zum Umweltschutz beiträgt. Der Verhaltenskodex für Lieferanten weitet diese Werte auf die gesamte Lieferkette aus, wodurch gewährleistet wird, dass auch die Lieferanten die Standards einhalten, mit denen Verschmutzung, Abfall und Wasserverbrauch minimiert werden. Darüber hinaus hilft die robuste Risikomanagementrichtlinie des Unternehmens, Umweltrisiken zu ermitteln und zu begrenzen, wie z.B. potenzielle Kontaminationen oder übermässige Emissionen, wodurch es Rieter möglich ist, derartigen Problemen proaktiv zu begegnen und die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt zu verringern.

Klimawandel

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse hat den Klimawandel, inkl. Energieverbrauch, kurz-, mittel- und langfristig als wesentliches Thema ausgemacht. Dies ist dem Energiebedarf von Maschinen und Produktionsanlagen geschuldet, sowie den hohen Kosten und der grossen Volatilität der Energiepreise. Zusätzlich bleibt das Risiko einer globalen Energiekrise bestehen. Die THG-Emissionen des Unternehmens werden auf globaler Ebene dargestellt, da die Rieter-Standorte weltweit verteilt sind. Weitere Informationen zu den erwarteten wesentlichen physischen und Übergangsrisiken und potenziellen Chancen in Bezug auf den Klimawandel sind im TCFD-Bericht aufgeführt.

Energieverbrauch nach Quelle

Masseinheit

Ziel 2025

2023

2024

Verbrauch von gekauftem Strom, Wärme, Dampf und Kühlung aus erneuerbaren Quellen

MWh

17 972.1

15 906.2

Verbrauch von selbst erzeugter Solarenergie

MWh

6 710.9

6 069.6

Brennstoffverbrauch von erneuerbaren Quellen (Biomasse, Biogas, Abfall aus nicht-fossilen Brennstoffen, Wasserstoff)

MWh

2 149.3

2 047.0

Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen

MWh

26 832.3

24 022.8

Verbrauch von gekauftem Strom aus fossilen Quellen

MWh

27 820.3

19 681.8

Verbrauch von gekauftem Strom aus Kernenergie

MWh

12 513.2

8 059.2

Brennstoffverbrauch von Erdgas (Heizen)

MWh

32 752.4

24 541.9

Brennstoffverbrauch von anderen Gasen (Heizen)

MWh

9 063.8

4 318.1

Brennstoffverbrauch von Rohöl (Heizen)

MWh

5 726.7

1 047.3

Brennstoffverbrauch von Benzin, Diesel und Gas (Fahrzeugflotte)

MWh

2 601.9

2 356.5

Brennstoffverbrauch von Kohle und Kohleprodukten (Heizen)

MWh

0.0

0.0

Energieverbrauch aus nicht-erneuerbaren Quellen

MWh

90 478.3

60 004.8

Energieverbrauch1

MWh

117 310.6

84 027.6

Intensität des Energieverbrauchs1

MWh/1 000 CHF Umsatz

< 0.100

0.0827

0.0978

1Die Korrektur der Berechnung im Jahr 2024 führte zu einer Anpassung der Vergleichsperiode 2023.

Anteil Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen

Masseinheit

Ziel 2030

2023

2024

Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen

MWh

26 832.3

24 022.8

Energieverbrauch

MWh

117 310.6

84 027.6

Anteil Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen1

%

100.0

22.9

28.6

1Die Vergleichsperiode 2023 wurde aufgrund der Aufteilung des eingekauften Stroms auf erneuerbare und nicht-erneuerbare Quellen angepasst.

Bei einer Intensität des Energieverbrauchs von 0.0978 MWh pro 1 000 CHF Umsatz, lag Rieter erneut unter dem Soll von 0.1000 MWh pro 1 000 CHF Umsatz. Das Finanzjahr 2024 war gekennzeichnet von einer niedrigeren Kundennachfrage, was zu einem Rückgang der Verkaufs- und Produktionsmengen im Vergleich zum Jahr 2023 führte. Niedrigere Produktionsmengen führten zu einer Reduktion des Energieverbrauch von 28.4 Prozent auf insgesamt 84 027.6 MWh im Jahr 2024.

Die europäischen Standorte von Rieter waren die Hauptverbraucher von gekauftem Strom aus erneuerbaren Quellen und aus Kernenergie, während die Standorte in Asien die Hauptverbraucher von gekauftem Strom aus fossilen Quellen waren. An unternehmenseigenen Standorten in China, Indien und der Tschechischen Republik verfügt Rieter insgesamt über eine Kapazität von insgesamt 6 800 MWh für selbst erzeugte Solarenergie. Die Zunahme des Anteils des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen von 22.9 Prozent auf 28.6 Prozent am 31. Dezember 2024 bezieht sich im Wesentlichen auf eine unverhältnismässig starke Reduzierung des Energieverbrauchs aus fossilen Quellen und aus Kernenergie. Rieter entwickelt derzeit einen Plan für den Wechsel des Verbrauchs von gekauftem Strom, Gas und Rohöl auf 100 Prozent erneuerbare Quellen bis 2030.

Mit 1 047.3 MWh hat der Brennstoffverbrauch von Rohöl für das Heizen im Jahr 2024 erneut das Niveau von 2022 erreicht. Die Sicherheitsreserve von Rohöl für das Heizen, die im Jahr 2023 infolge der weltweiten Energiekrise verbraucht wurde, war im Jahr 2024 nicht mehr erforderlich.

Im Jahr 2024 wurde der Verbrauch von gekauftem Strom erstmalig in erneuerbare und nicht erneuerbare Quellen aufgeteilt. Der Vergleichszeitraum 2023 wurde entsprechend angepasst. Im Jahr 2023 führte die Zuteilung des zugekauften Stroms aus erneuerbaren und nicht erneuerbaren Quellen zu einem Anstieg des Anteils des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen (2023: Anstieg von 15% auf 22.9%).

Übergangsplan für die Abschwächung des Klimawandels

Rieter engagiert sich für die Minimierung seiner Auswirkungen auf die Umwelt im Einklang mit dem Pariser Abkommen. Als ersten Schritt bei der Entwicklung des Übergangsplans hat Rieter den eigenen THG-Fussabdruck, einschliesslich der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen, ermittelt. Aufgrund der geschäftlichen Ausrichtung von Rieter werden die Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Vergleich zum Gesamtfussabdruck des Unternehmens als gering eingeschätzt. Eine umfassende Berechnung der vollständigen Sope-3-Emissionen ist derzeit im Gange und wird erwartungsgemäss für das Geschäftsjahr 2025 optimiert.

Rieter hat die folgenden Dekarbonisierungshebel für Scope-1- und Scope-2-Emissionen sowie die damit verbundenen Ziele ermittelt:

Dekarbonisierungshebel

Beschreibung

Ziel

Technische Ausrüstung

Allmähliche Abschaffung der durch fossile Brennstoffe betriebenen Ausrüstungen, die für das Heizen und Kühlen der Standorte eingesetzt werden

100% erneuerbare Energie bis 2030

Gekaufter Strom

Elektrizitätsversorgung der Standorte wird auf einen Strommix aus erneuerbaren Energien umgestellt

100% erneuerbare Energie bis 2030

Energieeffizienz

Reduzierung des Energieverbrauchs an den Standorten durch die Implementierung energiesparender Ausrüstung, die durch konzernweite Energieaudits ermittelt wurden

Selbst erzeugter Strom

Erhöhung der selbst erzeugten Energie durch die Installation von Solaranlagen

Fahrzeugflotte

Umstellung auf erneuerbare Antriebe bei der Fahrzeugflotte

Elektrifizierung der Fahrzeugflotte bis 2030

Im Jahr 2024 verpflichtete sich Rieter zur Vorlage eines Netto-Null-Ziels für THG-Emissionen, das durch die Science Based Target initiative validiert werden soll. Eine grosse Anzahl von Abteilungen ist Teil des Dekarbonisierungsprozesses. Scope-1 und Scope-2 THG-Emissionen werden zentral durch die globale Abteilung für Nachhaltigkeit und Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (EHS) verwaltet. Die lokale Abteilung für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (EHS) ist für Projekte im Zusammenhang mit der Infrastruktur zuständig, während Projekte im Zusammenhang mit THG-Emissionen von den Geschäftsführern der einzelnen Standorte identifiziert und implementiert werden.

Scope 1 und 2 THG-Emissionen

Masseinheit

2023

2024

Scope 1

tCO2e

11 414.6

7 194.7

Scope 2 (marktbezogen)

tCO2e

25 035.7

17 374.8

Scope 2 (standortbezogen)

tCO2e

27 362.5

19 089.0

Scope 1 und 2 (marktbezogen)

tCO2e

36 450.3

24 569.5

Scope 1 und 2 (standortbezogen)

tCO2e

38 777.1

26 283.7

THG-Intensität Scope 1 und 2 (marktbezogen)

tCO2e/1 000 CHF Umsatz

0.0257

0.0286

THG-Intensität Scope 1 und 2 (standortbezogen)

tCO2e/1 000 CHF Umsatz

0.0273

0.0306

Im Jahr 2024 begann Rieter mit der standort- und marktbezogenen Unterscheidung von Scope-2 THG-Emissionen. Der Vergleichszeitraum 2023 wurde entsprechend angepasst.

Scope 1 THG-Emissionen nach Quelle

Masseinheit

2023

2024

Erdgas (Heizen)

tCO2e

7 023.5

5 262.8

Andere Gase (Heizen)

tCO2e

2 160.4

1 029.5

Rohöl (Heizen)

tCO2e

1 545.4

281.8

Benzin, Diesel und Gas (Fahrzeugbestand)

tCO2e

685.3

620.6

Kohle und Kohleprodukte (Heizen)

tCO2e

0.0

0.0

Scope 1

tCO2e

11 414.6

7 194.7

Scope 3 THG-Emissionen nach Kategorie

Masseinheit

2023

2024

Anteil in %1

Scope 1

tCO2e

11 414.6

7 194.7

0.2

Scope 2 (marktbezogen)

tCO2e

25 035.7

17 374.8

0.4

Kategorie 1 Erworbene Waren und Dienstleistungen

tCO2e

160 000

94 000

2.2

Kategorie 2 Investitionsgüter

tCO2e

10 000

6 000

0.1

Kategorie 4 Transport und Vertrieb

tCO2e

50 000

20 000

0.5

Kategorie 5 Betriebsbedingte Abfälle

tCO2e

300

200

0.0

Kategorie 6 Geschäftsreisen

tCO2e

1 700

1 600

0.0

Scope 3 aus vorgelagerten Aktivitäten

tCO2e

222 000

121 800

2.8

Kategorie 11 Nutzung der verkauften Produkte

tCO2e

10 400 000

4 100 000

96.6

Scope 3 aus nachgelagerten Aktivitäten

tCO2e

10 400 000

4 100 000

96.6

Scope 3

tCO2e

10 622 000

4 221 800

99.4

Gesamtemissionen (Scope 1, 2 marktbezogen und 3)

tCO2e

10 658 450.3

4 246 369.5

100.0

1Anteil in Prozent bezogen auf 2024

Methoden und Annahmen

Die Berechnungen der THG-Emissionen erfolgt gemäss dem Treibhausgasprotokoll und deckt alle THG-Emissionen ab, wie im Kyoto-Protokoll vereinbart (CO2, CH4, N2O, HFCs, PFCs, SF6, NF3). Die Scope-1 THG-Emissionen im Zusammenhang mit Kühlmitteln wurden nicht berechnet, da die entsprechenden Daten nicht zur Verfügung standen. Die Auswirkungen von Kühlmitteln auf die THG-Emissionen von Rieter sind jedoch voraussichtlich unbedeutend. Die Scope-1 und Scope-2 THG-Emissionen beziehen sich auf den Energieverbrauch von Rieters eigenen und geleasten Standorten und anderen Vermögenswerten (z.B. Fahrzeuge), so dass sie auf der Grundlage der Annahme der Betriebskontrolle berechnet wurden. Rieter ist für 100 Prozent der Emissionen aus den Aktivitäten verantwortlich, über die es die operative Kontrolle hat. Geleaste Standorte wurden mit berücksichtigt, sofern Rieter in der Lage ist, die THG-Emissionen an den jeweiligen Standorten zu kontrollieren.

Bei den Energiedaten handelt es sich hauptsächlich um Primärdaten aus Energierechnungen und Zählerablesungen. Für Büros in gemeinsam genutzten Gebäuden oder für Büros mit kleinen Flächen wurde der Energieverbrauch, soweit möglich, nach dem Quadratmeteranteil aufgeteilt. Der Energieverbrauch für 2024 wurde für die ersten zehn Monate auf der Grundlage direkter Daten erhoben, während die Monate November und Dezember auf der Grundlage des Vorjahres oder erwarteter Werte geschätzt wurden. Die Daten werden in einer unternehmenseigenen, umfassenden Datenbank namens Social, Environmental, Economic Data (SEED) gesammelt.

Keine der Scope-1 THG-Emissionen von Rieter wurde in Emissionshandelssystemen reguliert. Die Emissionsfaktoren, die für die Berechnung der Scope-1 THG-Emissionen verwendet wurden, entsprechen den vom Vereinigten Königreich vorgelegten Emissionsfaktoren des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (DEFRA), das in diesem Bereich allgemein als branchenweiter Massstab anerkannt ist.

Im Jahr 2024 hat Rieter Fortschritte bei der Verbesserung der Methoden und Annahmen im Hinblick auf die Berechnung der THG-Emissionen erzielt, indem es zwischen standort- und marktbezogenen Scope-2 THG-Emissionen unterscheidet. Die standortbezogenen Scope-2 THG-Emissionen, die aus erneuerbaren und nicht erneuerbaren Stromquellen eingekauft wurden, wurden anhand der neuesten länderspezifischen Stromnetz-Emissionsfaktoren berechnet. Die jeweiligen Emissionsfaktoren wurden von der Carbon Footprint Ltd., einem britischen Beratungsunternehmen für die Berechnung von CO2-Fussabdrücken, veröffentlicht und basieren auf dem Statistical Review of World Energy 2024 des Energy Institute, einer Organisation für Fachleute auf dem Gebiet Energie. Die Emissionsfaktoren repräsentieren die Daten zum Brennstoffmix 2022, die 2024 veröffentlicht wurden.

Marktbezogene Scope-2 THG-Emissionen wurden von jedem Standort unter Verwendung von lieferantenspezifischen Emissionsfaktoren berechnet, die von den jeweiligen Energieversorgern angefordert wurden. War ein Energieversorger nicht imstande, spezifische Emissionsfaktoren zur Verfügung zu stellen, wurde der oben erwähnte standortbezogene Emissionsfaktor verwendet. Die neuesten verfügbaren Daten bzgl. des Emissionsfaktors stammen aus dem Jahr 2022.

Die THG-Emissionen aus der Nutzung der verkauften Produkte (Kategorie 11) haben mit 96.6 Prozent den grössten Einfluss auf den THG-Fussabdruck von Rieter. Diese Emissionen wurden unter Berücksichtigung des jährlichen Energieverbrauchs des jeweiligen Maschinentyps (Ringspinnen, Luftspinnen, etc.), einer erwarteten Nutzungsdauer von 15 Jahren und eines durchschnittlichen globalen Emissionsfaktors berechnet. Diese Kategorie deckt die Division Rieter Machines & Systems ab.

Scope 3 THG-Emissionen aus vorgelagerten Tätigkeiten (Kategorien 1, 2, 4, 5 und 6) verwenden indirekte Quellen wie z.B. durchschnittliche Emissionsfaktoren der Branche, die Ausgaben in CO2e umrechnen und decken 74.0 Prozent vom Umsatz ab. Die verwendeten Emissionsfaktoren stehen im Einklang mit den ausgabenbasierten Emissionsfaktoren der US Environmental Protection Agency.

Alle Kategorien, die nicht in der obigen Tabelle aufgeführt sind, werden voraussichtlich weniger wichtig sein. Für 2025 strebt Rieter eine Verbesserung der Datenverfügbarkeit und der Berechnungsmethode an, indem lieferantenspezifische Informationen gesammelt werden.

Sonstige Emissionen (Versauerung)

Masseinheit

Ziel 2025

2023

2024

Stickoxid-Emissionen (NOx)

t

11.3

8.0

Schwefeldioxid-Emissionen (SO2)

t

6.0

1.6

NOx- und SO2-Emissionen

t

17.3

9.6

NOx- und SO2- Intensität

kg/1 000 CHF Umsatz

< 0.0100

0.0122

0.0112

Mit einer NOx- und SO2-Intensität von 0.0112 kg pro 1 000 CHF Umsatz lag Rieter leicht über dem Ziel von 0.0100 kg pro 1 000 CHF Umsatz. Der Rückgang steht im Einklang mit der Verringerung des Energieverbrauchs. Im Jahr 2024 haben die SO2-Emissionen erneut das Niveau von 2022 erreicht, da die im Jahr 2023 infolge der globalen Energiekrise aufgebrauchte Sicherheitsreserve von Rohöl für das Heizen 2024 nicht mehr erforderlich war.

Die Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Schwefeldioxid (SO2) beziehen sich auf den Energieverbrauch von Rieters eigenen und geleasten Standorten und anderen Vermögenswerten (z.B. Fahrzeuge).

SO2- und NOX-Emissionen entstehen in Industrieanlagen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe im Produktionsprozess. Hinzu kommt der Einsatz von Notstromaggregaten an einigen Standorten zur Erhaltung der Produktionsfähigkeit bei einer Strommangellage. An allen Rieter-Produktions-Standorten tragen gesetzlich vorgeschriebene Luftreinigungsanlagen und Filter zur Reduktion der Versauerung bei. Die Emissionsfaktoren, die für die Berechnung der Emissionen von NOx und SO2 verwendet wurden, entsprechen den vorgelegten Emissionsfaktoren des DEFRA.

Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Zusammenhang mit der Ressourceneffizienz liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Themen Wasserreduzierung und Abfallvermeidung. Wasser ist eine kritische Ressource und hat erhebliche Auswirkungen auf die Betriebsabläufe von Rieter und die globalen Nachhaltigkeitsbemühungen. Ein effektives Wassermanagement kann die betriebliche Leistungsfähigkeit erhöhen und Kosten reduzieren. Das mit Wasserknappheit und -verschmutzung einhergehende Risiko könnte die Lieferketten gefährden und Rieters Ansehen innerhalb der Gemeinden, in denen das Unternehmen tätig ist, schaden.

Die lokalen EHS-Abteilungen sind für die Einhaltung der jeweiligen Rechtsvorschriften, die Handhabung von wasserrechtlichen Genehmigungen und die Anforderungen an die Berichterstattung verantwortlich.

Abfallaufkommen, Aufbereitung und Entsorgung sind von grosser Bedeutung für Rieter, da diese Faktoren die Betriebseffizienz, die Einhaltung von Vorschriften und ökologische Nachhaltigkeit unmittelbar betreffen. Eine schlechte Abfallwirtschaft bringt erhebliche Risiken mit sich, darunter gesetzliche Sanktionen, höhere Entsorgungskosten und Beschädigung des Ansehens. Über die Abfallreduzierung und die Abfallrückgewinnung kann Rieter Kosten reduzieren sowie den ökologischen Fussabdruck und das Image als umweltbewusstes Unternehmen bei Interessenvertretern stärken. Die Abteilungen für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (EHS) sind verantwortlich für die Abfallwirtschaft und die Steigerung der Recyclingquote. Das lokale EHS-Management erhält zu diesem Zweck eine spezielle Schulung.

Wasserentnahme nach Quelle

Masseinheit

Ziel 2025

2023

2024

Siedlungswasser

m3

206 625.7

169 912.7

Grundwasser

m3

9 226.0

7 359.0

Oberflächenwasser

m3

61 100.0

40 727.0

Wasserentnahme

m3

276 951.7

217 998.7

Intensität der Wasserentnahme

m3/1 000 CHF Umsatz

< 0.275

0.195

0.254

Mit einer Intensität der Wasserentnahme von 0.254 m3 pro 1 000 CHF Umsatz erreichte Rieter erneut sein Ziel von 0.275 m3 pro 1 000 CHF Umsatz. Das Finanzjahr 2024 war gekennzeichnet von einer niedrigeren Kundennachfrage, was zu einem Rückgang der Verkaufs- und Produktionsmengen im Vergleich zum Jahr 2023 führte. Niedrigere Produktionsmengen resultierten in einer reduzierten Wasserentnahme von 21.3 Prozent auf insgesamt 217 998.7 m3 im Jahr 2024.

2024 wurden Daten bezüglich Oberflächenwasser der Kennzahl Wasserentnahme hinzugefügt. Der Vergleichszeitraum 2023 wurde entsprechend angepasst.

Methoden und Annahmen

Die Entnahme von Siedlungswasser umfasst auch gekauftes Wasser von externen Parteien, vor allem von lokalen Behörden. Grundwasser wurde von Rieter-eigenen Grundwasservorräten entnommen, während das Oberflächenwasser aus Flüssen oder Seen in der Nähe der Rieter-Standorte entnommen wurde.

Die Wasserentnahme wurde für eigene und geleaste Standorte im Einklang mit dem Ansatz zur Betriebskontrolle gemessen. Geleaste Standorte wurden berücksichtigt, sofern Rieter in der Lage ist, die Wasserentnahme an den jeweiligen Standorten zu kontrollieren.

Die Daten sind im Wesentlichen Primärdaten und stammen aus Rechnungen und Zählerablesungen. Für Büros in gemeinsam genutzten Gebäuden oder für kleinflächige Büros, wurde die Wasserentnahme, wo möglich, nach Quadratmeteranteilen zugeteilt. Die Wasserentnahme für das Jahr 2024 wurde für die ersten zehn Monate auf der Grundlage der direkten Daten ermittelt, während sie für die Monate November und Dezember auf Basis des Vorjahres oder erwarteter Werte geschätzt wurde. Derzeit misst Rieter lediglich die Menge des entnommenen Wassers. Zukünftig wird sich Rieter darauf konzentrieren, detaillierte Informationen über die Verwendung und die Abführung von Wasser zu sammeln, so dass der Konzern die entsprechenden Auswirkungen besser bewerten kann. Die Daten werden in der SEED-Datenbank erfasst.

Abfall

Masseinheit

Ziel 2025

2023

2024

Ungefährliche Abfälle

t

9 343.3

7 173.0

Gefährliche Abfälle

t

892.5

630.1

Gesamtabfallmenge

t

10 235.8

7 803.1

Abfallintensität

kg/1 000 CHF Umsatz

< 10.0

7.2

9.1

Abfallaufkommen nach Art und Bestimmung

Masseinheit

2023

2024

Von der Entsorgung entzogene Abfälle

t

0.0

0.0

Ungefährliche Abfälle

t

77.1

47.7

Gefährliche Abfälle

t

10.0

7.1

Abfalldeponie

t

87.1

54.8

Ungefährliche Abfälle

t

403.9

982.9

Gefährliche Abfälle

t

405.5

259.6

Verbrennung (mit und ohne Energiegewinnung)

t

809.4

1 242.5

Ungefährliche Abfälle

t

8 862.3

6 142.3

Gefährliche Abfälle

t

477.0

363.5

Recycling

t

9 339.3

6 505.8

Der Entsorgung zugeführte Abfälle

t

10 235.8

7 803.1

Gesamtabfallmenge

t

10 235.8

7 803.1

Recyclingquote

Masseinheit

2023

2024

Der Entsorgung zugeführte Recycling-Abfälle

t

9 339.3

6 505.8

Gesamtabfallmenge

t

10 235.8

7 803.1

Recyclingrate

%

91.2

83.4

Mit einer Abfallintensität von 9.1 kg pro 1 000 CHF Umsatz erreichte Rieter erneut sein Ziel von 10.0 kg pro 1 000 CHF Umsatz. Niedrigere Produktionsmengen führten zu einem reduzierten Abfallaufkommen von 23.8 Prozent mit einer Gesamtmenge von 7 803.1 Tonnen im Jahr 2024. Diese Reduzierung betrifft vor allem Recyclingabfälle. Der Rückgang der Recyclingquote von 91.2 Prozent auf 83.4 Prozent steht im Zusammenhang mit dem Umzug an den neuen Campus in Winterthur (Schweiz), da während des Umzugs eine erhebliche Menge an Abfall verbrannt wurde.

Methoden und Annahmen

Gefährliche Abfälle umfassen alle von der lokalen Gesetzgebung als «gefährlich» definierten Abfallklassen und betreffen hauptsächlich die Entsorgung von Klärschlamm, chemischen Abfällen oder Schmierstoffen und Fetten. Die ungefährlichen Abfälle umfassen Metalle, Kunststoffe und andere Arten von Abfall (z.B. Kompost oder Papierabfälle). Das Recycling deckt Abfälle ab, die wieder in den Prozess zurückgeführt wurden, entweder durch die Herstellung eines Produkts gleicher Qualität (geschlossener Kreislauf), eines anderen Produkts von geringerem Wert oder eines neuen Rohstoffs (offener Kreislauf). Rieter unterscheidet zwischen internem Recycling, bei dem die Abfälle nicht entsorgt, sondern intern wiederverwendet werden, und externem Recycling, bei dem Abfälle an externe Recyclingdienstleister übergeben werden. Mehr als 95.0% der recycelten Abfälle gehen an externe Recyclingdienstleister. Dies bedeutet, dass die Recyclingquote von Rieter ausschliesslich externes Recycling umfasst.

Die Abfälle wurden für eigene und geleaste Standorte im Einklang mit dem Ansatz zur Betriebskontrolle gemessen. Die Daten beinhalten im Wesentlichen Primärdaten und stammen aus den Rechnungen der Abfallentsorger. Für Büros in gemeinsam genutzten Gebäuden oder für kleinflächige Büros wurden die Abfälle, wo möglich, nach Quadratmeteranteilen zugeteilt. Die Abfälle für das Jahr 2024 wurden für die ersten zehn Monate auf der Grundlage der direkten Daten ermittelt, während sie für die Monate November und Dezember auf Basis des Vorjahres oder erwarteter Werte geschätzt wurden. Die Daten werden in der SEED-Datenbank erfasst.